„Lieber zu Hause bleiben? – Wir sagen Nein!“

von Reinhard Mau

Antwort der Orgagruppe „Impfen statt Schimpfen“ auf den Kommentar „Seitenblick: Wir sind die meisten“

Die Orgagruppe „Impfen statt Schimpfen“ reagiert mit einer Antwort auf den Kommentar „Seitenblick: Wir sind die meisten“ vom 5. Februar 2022:

„Unfassbar. Da wird durch den Kommentar von Herrn Vieth suggeriert die Gegendemonstration ‚Impfen statt Schimpfen‘ ringe um ‚die Hoheit‘ auf den Straßen, als ginge es lediglich darum, als Mehrheitssieger vom Platz zu ziehen.

Was für eine völlige Verzerrung der Tatsachen. Wir arbeiten gezielt auf den Tag hin und werden ihn feiern, wenn unsere Demonstrationen überflüssig sind. Denn das würde bedeuten, dass die ‚merkwürdige Mischung aus Impfgegnern, Maßnahmenkritikern, renitenten Maskenverweigerern und anderen schwer greifbaren Gruppierungen‘ unsere schöne Stadt nicht länger mit ihren karnevalsähnlichen Umzügen unter Zuhilfenahme von Lautsprecheranlagen, lautem Skandieren von kruden Parolen und Vereinnahmung der Marktplätze und Straßen heimsucht.

Und es ist eine Heimsuchung von in der Mehrheit Nicht-Ibbenbürenern, die beispielsweise mehrere Wochen laut krakeelend vor der Intensivstation mit um ihr Leben kämpfenden Coronapatienten vorbei ‚spazierten‘. Gibt es eine deutlichere Missachtung von Menschenwürde?

Es geht uns nicht darum, möglichst viele zu sein (obwohl es geholfen hat, den Coronaleugnern so viele Stimmen entgegenzusetzen, dass sie beschlossen haben, nicht mehr den Weg vor dem Klinikum zu wählen).

‚Impfen statt Schimpfen‘ möchte Zeichen setzen für Solidarität durch die Einhaltung der notwendigen Maßnahmen und durch das Impfen. Deswegen haben wir der an Corona verstorbenen Ibbenbürener Mitbürger gedacht, deswegen haben wir uns mit dem Klinikum Ibbenbüren solidarisch erklärt und symbolisch unseren Dank für zwei Jahre Pandemiebelastung durch Übergabe von Geschenkkörben gezeigt, deswegen haben wir eine Menschenkette der Solidarität gebildet, deswegen haben wir den Coronaleugnern rote Karten gezeigt und deswegen haben wir darum gekämpft, namhafte Redner für unsere Sicht zu gewinnen. Dies ist am vergangenen Donnerstag in Person des nordrheinwestfälischen Gesundheitsministers Laumann und des Chefarztes der Intensivmedizin Dr. Ziegeler gelungen. Herr Laumann äußerte sich ‚sehr dankbar, dass Sie alle hier sind‘ und ‚dass es eben nicht so ist, dass man die eine Seite laufen lässt, sondern dass unsere Seite in Ibbenbüren engagiert ist‘. Er sei sicher, dass die allergrößte Mehrheit ‚unsere Seite‘ unterstütze.

All diese Veranstaltungen waren friedlich, von Solidarität und dem guten Gefühl, gemeinsam etwas für Ibbenbüren zu tun, geprägt. Und ja, wir haben das sichere Gefühl und die hundertfache Rückmeldung ‚wir sind die meisten‘, auch wenn die zahlenmäßige Mehrheit zu Hause ist. Das ist auch vollkommen in Ordnung so, aber ist es tatsächlich falsch, dass wir nicht zu Hause bleiben und den Coronaleugnern nicht einfach die Stadt überlassen? Dann waren wohl die in die Vorbereitung der Aktionen investierten Stunden, die Telefonate, die Gespräche, die Organisation vor Ort, das stundenlange Stehen in Regen und Kälte verschwendet, weil nicht klar ist, ‚ob dieses Ringen um eine sichtbare Mehrheit auf den Straßen irgendetwas zeigt.‘ Bleiben wir also alle lieber zu Hause, überlassen den Unbelehrbaren die Straße und gehen in Deckung? Wir sagen NEIN!“

Die Orgagruppe „Impfen statt Schimpfen“

Bericht aus der IVZ ONLINE

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