„Impfen statt Schimpfen“

von Reinhard Mau

Donnerstag, den 03.02.2022 ab 18 Uhr am Unteren Markt

„Impfen statt Schimpfen“ heißt es heute wieder ab 18 Uhr am Unteren Markt. „Es ist wichtig, deutlich Flagge zu zeigen“, heißt es in einem Aufruf des Organisationsteams, der vom Stadtsportverband und anderen Vereinen und Verbänden unterstützt wird.

 „Es kann nicht sein, dass Menschen durch Ibbenbüren spazieren gehen und die Corona-Maßnahmen kritisieren, während anderenorts Feuerwehren, Krankenhäuser, Verwaltungen und andere Einrichtungen sich organisieren, um die Funktionsfähigkeit wichtiger Infrastrukturen für unser Land auch bei Personalengpässen wegen Corona sicherstellen zu können“, heißt es weiter. Auch die Spaziergänger erwarteten in einem Ernstfall professionelle Hilfe, „verweigern aber die dafür notwendige Solidarität.“ Dass die Impfung der einzige Weg aus der Pandemie sei, sei inzwischen weltweit anhand mehrerer Studien bewiesen.  Eine hohe Impfquote schütze auch diejenigen, die sich nicht impfen lassen können.  Auch deshalb sei jede Impfung zugleich ein Beitrag gegen die Impfpflicht und die Diskussion um deren Für und Wider.

 

 

Die Organisatoren erwarten heute wieder eine große Beteiligung. „Wir dürfen dieser kleinen Gruppe von vermeintlichen Spaziergängern nicht die Meinungshoheit überlassen“, appellieren sie in ihrer Pressemitteilung ein deutliches Zeichen durch eine Vielzahl an Menschen aus Ibbenbüren zu setzen - auch um zu zeigen, dass die Stadt in ihrer übergroßen Mehrheit den solidarischen Weg aus der Pandemie gehen wolle - "gerne wieder in bunt". 

Für Donnerstag haben bereits mehrere Redner zugesagt, unter anderem aus der Politik und aus dem Gesundheitssektor. „Wir gehen davon aus, dass sie alle mit ihren Argumenten einen Beitrag dazu leisten werden, uns zu unterstützen, um Ibbenbüren möglichst schnell von solchen Spaziergängen zu verschonen.“ Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in einem Statement zu dieser Art des Protestes Stellung bezogen. „Der 'Spaziergang' hat seine Unschuld verloren“, sagte er jetzt in einer Gesprächsrunde im Schloss Bellevue. Meinungsfreiheit sei nicht bequem. Sie müsse geschützt werden und habe ihre Grenzen. Die rote Linie verlaufe genau da, „wo Gewalt ins Spiel kommt“. 

Zurück