Freundlich, aber deutlich

von Reinhard Mau

Delegiertenversammlung des Stadtsportverbandes Ibbenbüren

Freundlich im Ton, deutlich in der Sache – so skizzierte Frank Nottekämper als Vorsitzender des Stadtsportverbandes die Situation des Sportes in der Stadt.

Nur hörten nicht alle zu, für die diese Worte bestimmt waren. Denn nur gut die Hälfte der dem SSV angehörenden Vereine war bei der Delegiertenversammlung am Montagabend zugegen.

Nottekämper lobte in seinem Jahresbericht vor allem die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen, ging aber auch auf zwei Kernprobleme des Sports in der Stadt ein. In Sachen Handballharz-Verbot gab Nottekämper noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck, eine Lösung dieses „für den Handballsport eklatanten Problems“ zu finden, die allen Beteiligten gerecht werde. Man brauche dafür eine Halle, die keinen oder nur wenig Schulsport habe, eine solche sei aber aktuell nicht zu finden.

In Sachen Sportstätten, dem zweiten immer wieder mal diskutierten Thema, machte Nottekämper nochmal klar, dass er Ibbenbüren da – vor allem verglichen mit Kommunen im Ruhrgebiet – auf hohem Niveau sehe (wir berichteten). Er schrieb den Delegierten ins Hausaufgabenheft, noch mehr zusammenzuarbeiten, zu kommunizieren und zu reagieren. „Viele Dinge sind in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen zu lösen.“

Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer gab nochmals einen Einblick in die Entwicklung der Bäderlandschaft, skizzierte die im Sportausschuss schon ausführlich abgehandelten (wir berichteten) Möglichkeiten. „Den Wettbewerb mit dem Nettebad werden wir nicht gewinnen“, so Schrameyer, Ibbenbürens Bad brauche darum ein Alleinstellungsmerkmal. Ein Wellenbecken werde es künftig aber nicht mehr geben. Schrameyer warb noch einmal nachdrücklich dafür, das Holsterkampbad für einen Zeitraum von etwa zehn Jahren zu sanieren. „Nicht schick machen, aber fit.“ Man brauche das Bad noch für den Zeitraum des Baues des neuen Freizeitbades, den Abriss des jetzigen Aaseebades und den Neubau eines Beckens für den Schul- und Vereinssports an dessen Stelle. Diese Zeitspanne bezifferte Schrameyer mit sechs bis sieben Jahren. „Ohne Holsterkampbad wird es nicht gehen, sonst haben wir kein Vereinsschwimmen mehr“, so der Bürgermeister.

Uli Fischer vom Kreissportbund referierte zum Thema Fördermöglichkeiten für Sportvereine und zeigte den Vereinsvertretern, wie sie Fördergelder bekommen können. So habe man in Ibbenbüren im vergangenen Jahr allein im Bereich Förderung der Übungsarbeit 15 000 Euro „verschenkt“. Fischer verwies besonders auf das Programm „Moderne Sportstätten 2022“, mit dem das Land NRW Gelder für den Neubau, den Umbau, die Erweiterung, die Modernisierung oder die Sanierung von Sportstätten zur Verfügung stellt. Mehr als 700 000 Euro davon fließen in die Stadt Ibbenbüren. Jedoch könnten Vereine nur unter bestimmten Voraussetzungen davon profitieren – sie müssen beispielsweise Besitzer oder Pächter der Sportstätte sein, eine Bedingung, die im Plenum durchaus für Kritik sorgte.

Eine Neuerung wird es bei der Sportgala im Herbst geben. Anstatt der Wahl der Sportler und der Mannschaft des Jahres, werde es künftig eine Wahl zum Ibbenbürener „Sportprojekt des Jahres“ geben, erklärte der ISV-Vorsitzende Volker Schwabe der Versammlung.

Gewählt wurde auch. Sowohl Geschäftsführer Erhard Kurlemann als auch der Vorsitzende Frank Nottekämper wurden einstimmig im Amt bestätigt. „Dann mache ich halt mal weiter“, kommentierte Frank Nottekämper das Ergebnis.

Zurück